Die mir bis dato vollkommen unbekannte Ben Nevis Destillerie gibt es seit 1825. Zu finden ist die Destillerie in den westlichen Highlands. Namenspate ist der höchste Berg Großbritanniens, an dessen Fuße das Wasser des Lebens produziert wird. Ben Nevis selbst hat interessanterweise hauptsächlich Blends im Angebot. Die 10-jährige Single-Malt Standardabfüllung gibt es erst seit 1996. Der Whisky wird nach der Reifung mit 46% abgefüllt.
Im Glas hat der Whisky eine schöne, tendenziell etwas dünklere, goldene Farbgebung.
Bereits kurz nach dem Einschenken war ich positiv überrascht. Die anfangs hauptsächlich fruchtigen Aromen sind schwer und intensiv. Sehr ungewohnt für einen 10-jährigen Whisky.
Anfangs waren hauptsächlich Rosinen, getrocknete dunkle Früchte (Kirschen) und Orangen wahrnehmbar. Dazu deutliche Malznoten, Honig und Eiche. Ein klein wenig scharf – aber nicht weiter störend. Mit der Zeit kommen Milchschokolade, Kaffee und Karamell zum Vorschein. Im Hintergrund Vanille. Später kommen auch Zitrusnoten hinzu. Eine tolle Nase.
Im Mund ist der Ben Nevis warm und cremig. Ganz leichter Rauch, Orangen, Birnen und Vanille sind die ersten Eindrücke. Malz, Eiche und Toffee. Schokolade und Kaffee. Bittere Aromen sind vorhanden, fügen sich aber wunderbar in die geschmackliche Vielfalt ein. Etwas trocken.
Der Abgang ist mittellang bis lang. Etwas bitter mit Schokolade und Kaffee. Orange, Birne und Toffeenoten.
Am nächsten Tag waren etwas Rauch (der inmitten der anderen Aromen am Vortag für mich kaum in Erscheinung trat) und kräftige (ganz leichte salzige) Toffee/Karamellaromen im Glas.
Wow. Der Ben Nevis hat mich im positivsten aller Sinne überrascht und gehört zu den besten 10-jährigen Whiskies, die ich bis jetzt genießen konnte. Der Whisky ist für sein Alter sehr erwachsen, richtig lecker und aufgrund der unterschiedlichen Aromen sehr interessant. Der hohe Preis ist in diesem Fall durchaus in Ordnung. Leider gibt es von Ben Nevis bis auf die (ebenfalls 10-jährigen) “Forgotten Bottlings” keine weiteren Eigenabfüllungen mehr. Es gibt jedoch ältere Spezialabfüllungen von Ian MacLeod, The Maltman und Signatory. Diese Flaschen sind aber dann in deutlich höheren Preisregionen (72 bis 120 Euro) angesiedelt.
Aroma: Nussig, ölig, schwer zu entschlüsseln.Geschmack: Geschmacksvielfalt, massive Eichenaromen sowie angenehme Zitrusnoten.Abgang: Lang mit leichten Spuren von geröstetem Kaffee.
Hinweis: Die Detailbeschreibung in der Seitenmitte wurde von der Homepage “The Whisky Store” kopiert.
