Beschreibung & Eindrücke

Anfang 2018, kurz nachdem ich mit für die Nutzung von Roon entschieden habe, wollte ich zusätzlich zu meinen Sonos Geräten und meinem Linn Akurate Streamer noch einen zusätzlichen Netzwerk-Player ausprobieren. Recht schnell landet man bei entsprechenden Recherchen in der DIY Community und den zahlreichen Gerätschaften, die auf Raspberry Pi Platinen basieren. Für die ersten Gehversuche bevorzugte ich jedoch eine bereits zusammengebaute Variante und wurde auf die französische Firma Audiophonics aufmerksam. Dort erstand ich den RaspDAC I-Sabre ES9028Q2M

Lieferumfang & Abmessungen

An den vollständigen Lieferumfang kann ich mich nicht mehr im Detail erinnern. Neben dem Gerät war auf jeden Fall ein Netzteil (7-9V / 2A) und eine microSD Karte für das Betriebssystem inkludiert. Das schicke, schwarze Aluminiumgehäuse misst 160mm (B) x 140mm (T) x 50mm (H).

Anschlüsse & Bedienelemente

Auf der Vorderseite befindet sich links ein großer Ein-/Ausschalter und ein 65mm x 16mm großes Display. Auf der Oberseite gibt es in meiner Ausführung einen Lautstärkeregler und ein zusätzliches Display, auf dem die Abtastrate angezeigt wird.

Auf der Geräterückseite findet man nebe dem Stromanschluss auch alle Anschlüsse, die zur Raspberry Pi Platine bzw. zum DAC Aufsatz gehören. Das sind ein HDMI Port zum Anschluss eines Monitors, der SD Kartenslot, vier USB Anschlüsse, ein RJ45 LAN Anschluss und die Audio Ausgänge.

Technik & Installation

Die von mir bestellte Variante des RaspDAC verfügt über einen ES9028Q2M DAC Chip von ESS. Laut Herstellerangaben wandelt das Gerät Audiofiles bis zu 32Bit/384kHz. DSD Unterstützung ist nicht vorhanden. Das Gerät ist für die Verwendung mit Volumio “optimiert”. Je nach EDV-/IT Kenntnissen nimmt die Installationsvorbereitung mehr oder weniger Zeit in Anspruch. In meinem Fall war die Zielsetzung, den RaspDAC im Roon Ökosystem als Wiedergabegerät sichtbar zu machen. Darüber hinaus muss aufgrund des Installationsortes der Betrieb mit WLAN möglich sein.

Die erste Installation erfolgte mit dem Betriebssystem DietPi. Bei diesem OS ist die benötigte RoonBridge als optionales Installationspaket verfügbar. Das Setup des DAC Boards über ALSA (Advanced Linux Sound Architecture) war ebenso problemlos möglich. Für die Ansteuerung des im RaspDAC verbauten Power-Buttons mussten die Pakete rpi.gpio und wiringPi nachinstalliert werden. Eine Anleitung zur Integration gibt es in der Roon Community (Link zum Roon Forum).

Da die Leistung des integrierten WLANs eher bescheiden ist, habe ich den Raspberry Pi mit einem USB WLAN Dongle nachgerüstet. Trotz stark verbesserter Signalstärke, kam es zu regelmäßigen WLAN Disconnects, die regelmäßig den Reboot des Raspberry erforderlich machten.

Der Leidensdruck wurde höher und irgendwann wiederholte ich die Installation. Dabei verwendete ich das von Harry ten Berge entwickelte Softwarepaket Ropieee. Damit waren die WLAN Probleme verschwunden. Auch für die Integration des Power Buttons war in der Roon Community eine passende Anleitung zu finden.

Der Bildschirm an der Gerätefront ist mit der von mir verwendeten Software nicht ansteuerbar.

Klang

Unmittelbar nach der Installation habe ich den RaspDAC parallel mit meinem Linn Akurate DS betrieben. Im direkten Vergleich schien mir der RaspDAC in den höheren Lagen etwas dominanter zu sein.

Den endgültigen Einsatzort hat der RaspDAC auf meinem Schreibtisch gefunden. Das analoge Audiosignal wird an meinen kräftigen Destiny Röhrenkopfhörerverstärker geschickt und treibt dort je nach Lust auf Laune einen meiner Over-Ear Kopfhörer an (in letzter Zeit sind das der Quad ERA-1 oder ein Fostex T50RP MK3).

Fazit & Preis

Die Qualität der Audiowiedergabe ist sehr gut und die Integration in Roon ist gut gelungen. Der Betrieb im WLAN ist dank Ropieee stabil möglich. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist passabel, obwohl es deutlich günstigere Lösungen mit identem Funktionsumfang gäbe.

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