fiiox3_300x300Einleitung und Produktbeschreibung (Stand 2014)

Das chinesische Unternehmen FiiO produziert seit einigen Jahren gute und zu vernünftigen Preisen erhältliche Audioprodukte. Neben Zubehör aller Art zählen auch mobile Mediaplayer, DACs und Kopfhörerverstärker zu den Produkten des Unternehmens.

Mitte 2013 präsentierte FiiO mit dem X3 den ersten portablen Mediaplayer, der auch die Wiedergabe von hochauflösenden Audiodaten beherrscht.

fiiox3_hintenDer X3 ist “nur” in schwarz erhältlich. Das Gehäuse ist aus Kunststoff. Das Gerät hat 8GB internen Speicher und einen microSD Slot zur Speicherweiterung. Ich selbst habe eine 32GB Karte von Sandisk im Einsatz. Mitgeliefert wird ein Micro USB Kabel, ein Coax-Klinke Adapter und eine semitransparente, hässliche Schutzhülle aus Gummi, die ihren Zweck aber durchaus erfüllt und von mir auch verwendet wird. Zusätzlich gibt es zwei Schutzfolien für den Farbdisplay, der mit 2,4″ zwar recht klein ausgefallen ist, aber von recht guter Qualität ist. Die Steuerung des Gerätes erfolgt über die sechs Knöpfe unter dem Bildschirm.

Audiodaten können über den Micro-USB Port auf den Player kopiert werden. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung lässt allerdings zu Wünschen übrig und verlangt ein wenig Geduld. Anwender, die den Player oft mit neuen Daten befüllen wollen/müssen, sollten hier ggf. einen externen Kartenleser/-schreiber für in Betracht ziehen. Das Aufladen des X3 erfolgt ebenfalls über das USB Kabel. Ein voller Akku reicht für circa. 10 Stunden Musikgenuss.

fiiox3_obenAuf der Geräteoberseite befinden sich zwei 3,5mm Klinkenbuchsen. Eine Buchse ist für den Anschluss der Kopfhörer gedacht, die Andere dient als digitaler Ausgang. Zwischen den Buchsen findet sich ein Reset-Knopf, der mit einer Nadel oder eine Büroklammer gedrückt werden kann. Seitlich befindet sich ein Schieberegler, um die Tasteneingabe zu sperren.

fiiox3_untenAuf der Geräteunterseite befindet sich der USB Anschluss und ein analoger Line-Out, der ebenfalls als 3,5mm Klinkenbuchse ausgeführt ist. Ein-/Ausschalter, Lauter/Leiser und die Navigationstasten befinden sich, wie oben bereits erwähnt, auf der Vorderseite des Gerätes.

Der X3 kann mit seinem Wolfson WM 8740 Wandler unter anderem WAV, FLAC, WMA und ALAC Dateien bis 24Bit/192kHz verarbeiten. Seit der kürzlich veröffentlichten Firmware 3.0 wird auch die Wiedergabe von DSD Files unterstützt (dieses Feature konnte ich aber bis jetzt noch nicht testen). Komprimierte Audiodaten im MP3 Format sind natürlich auch abspielbar. Der X3 unterstützt unter anderem auch “Gapless Playback”.

Die Steuerung des X3 ist problemlos und intuitiv. Das gilt sowohl für die ältere Firmware 2.x, als auch für die aktuelle Version (3.x). Das optische Erscheinungsbild der Software hat sich mit dem Sprung von 2.x auf 3.x allerdings stark geändert.

Klanglich gefällt mir der X3 sehr gut. Der Player offenbart ausreichend Details, obwohl es da sicherlich noch Steigerungsstufen geben dürfte. Der Klang ist klar und kontrolliert. Vergleichen kann ich den X3 nur mit dem Sansa Clip Plus. Da der Preis des X3 drei- bis viermal so hoch ist, ist das natürlich nicht ganz fair. Ungeachtet dessen sind die Unterscheide deutlich und in allen Belangen hörbar.

Einige Hinweise aus der Praxis:

  • Die Anzeige von Album-Artwork ist nur möglich, wenn die Grafikinformationen im Audiofile enthalten sind. Externe “folder.jpg” Grafiken werden nicht unterstützt.
  • Bei aktiviertem “Gapless Playback” kam es mit Firmware der 2.x Reihe immer wieder zu Abstürzen. Der Player ist komplett eingefroren und konnte nur durch Betätigung des Reset-Knopfes wieder reaktiviert werden. Dieses Problem ist mit der aktuellen (und letzten) Firmware 3.4 verschwunden.
  • Die Lautstärkeregelung ist am analogen Line-Out nicht aktiv. Der sehr hohe Ausgangspegel kann nicht reduziert werden. Manche Geräte haben mit dem starken Signal Probleme (z.B.: der Line-In meines Zenec 2010 Systems im Auto). In diesem Fall muss man auf den Kopfhörerausgang zurückgreifen.
  • Der X3 kann bei Bedarf auch als externer DAC verwendet werden. Auf dem PC muss dafür ein passender Treiber installiert werden. Der X3 muss in den Systemeinstellungen vom “Storage Mode” in den “DAC Mode” umgeschaltet werden. Sobald ich PC und X3 über den USB Port Daten verbunden habe, ist aber ein Massebrummen zu hören. Das Brummen war auch zu vernehmen, als ich den PC gegen einen Notebook im Akku-Betrieb getauscht habe. Da ich diese Funktion aber nicht nutzen werde, habe ich keine weiteren Untersuchungen angestellt.

Meine bisherigen Erfahrungen mit dem Gerät sind sehr positiv. In Verbindung mit dem AKG K550 macht der X3 richtig Spaß und es gibt es keinen Grund zur Klage. Alternativ verwende ich den Player manchmal auch als Wiedergabequelle im Auto. Es war schon ziemlich beeindruckend, welchen klanglichen Unterschied ich dadurch erzielen konnte.

Der FiiO X3 ist um circa EUR 200,- zu haben.

Update 2019

Der Fiio X3 ist aufgrund meines geänderten Nutzungsverhaltens in letzter Zeit de facto arbeitslos. Da ich in letzter Zeit wieder vermehrt am PC Musik höre, werde ich den Fiio X3 zukünftig als USB DAC nutzen. Der analoge Output ist je nach Lust und Laune mit dem Kopfhörerverstärker Corda Jazz oder Destiny Aristaios verbunden. Auch das bereits seit 4 oder 5 Jahren verfügbare DSD Feature kann ich jetzt dank Roon endlich ausprobieren.

Der Fiio X3 ist mittlerweile in der dritten Generation erhältlich, wobei der X3 vom X1, dem X5 und dem X7 im Portfolio flankiert wird.

Leider überhitzt der Fiio X3 bei der Wiedergabe sehr stark. Das Gerät wird so heiß, dass es man es kaum angreifen kann. Anfragen an den Support von Fiio wurden bis dato leider nicht beantwortet. Das Gerät ist seit August 2019 nicht mehr Teil meiner HiFi-Landschaft.

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