Unter der Regie von Richard J. Lewis entstand 2010 der Spielfilm “Barney’s Version”. Der Film basiert auf dem 2001 erschienenen Roman “Wie Barney es sieht” von Mordecai Richler. In der Eröffnungsszene lernt der Zuseher den Protagonisten Barney Panofski (Paul Giamatti) kennen. Es ist spät. Barney sitzt zu Hause, trinkt und raucht Zigarre. Der Mann hat den 60. Geburtstag hinter sich. In den frühen Morgenstunden ruft er seine Ex-Frau Miriam (Rosamund Pike) an. Am Telefon meldet sich Miriams Lebensgefährte Blair (Bruce Greenwood). Barney ist sichtlich frustriert und gibt einige Gemeinheiten von sich. Schnitt. Am nächsten Morgen telefoniert Barney mit seiner Tochter Kate und erfährt, dass Blair in der Nacht einen Herzinfarkt hatte. Barney kommentiert den Umstand knapp und macht sich auf den Weg in die Arbeit.

Im Verlauf des Films blickt Barney auf sein Leben zurück. Seine Geschichte beginnt in Rom, Mitte der 70-er Jahre. Er lebte dort gemeinsam mit seinem Freund Bernard “Boogie” Moscovitch (Scott Speedman) und einigen Freunden aus der Kunstszene. In Rom heiratete er auch seine erste Frau Clara. Die Ehe endet in mehrfacher Hinsicht tragisch und der Zuseher begleitet Barney, als er zurück nach Kanada zieht, um Karriere als TV-Produzent zu machen. Auf Umwegen lernt er seine Traumfrau Miriam kennen, mit der er später eine Familie gründet…

Die Bildqualität der Blu-ray ist gut bis sehr gut und punktet mit einem sehr natürlichen Bild. Der deutsche DTS 5.1 Ton hat keine nennenswerten Schwächen und bietet zu jeder Zeit gute Dialogverständlichkeit.

Mein Fazit: “Barney’s Version” hat mir sehr gut gefallen. Trotz der Spielzeit von 134 Minuten bleibt der Film kurzweilig und bis zum Schluss interessant – ein Umstand der bei Filmen dieser Machart keine Selbstverständlichkeit ist. Den Filmemachern gelingt es aber scheinbar mühelos, die Szenen immer im richtigen Moment zu wechseln. Paul Giamatti spielt fantastisch und vermittelt dem politisch mehr als inkorrekten Lebemann absolute Glaubwürdigkeit. In den männlichen Nebenrollen überzeugen Dustin Hoffmann als Izzy Panofski und Scott Speedman als Boogie. Die weiblichen Rollen sind allesamt fantastisch besetzt – Rosamund Pike als Miriam, Minnie Driver als Ehefrau Nummer 2 und Rachelle Lefevre als Clara. Der Film ist zwar grundsätzlich ein Drama, bietet aber genug Möglichkeiten um zu lachen oder zu schmunzeln. Freunde etwas ruhigerer Filme sollten unbedingt einen Blick riskieren. Ein schöner Film.

Film: 8,5/10
Bild: 8/10
Ton: 8/10

Reviewdatum: 02.11.2015
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2010
Produktionsjahr: 2011
Studio: Universal