Im Jahr 2016 veröffentlichte Netflix die erste Staffel der Mystery-Serie “The OA”. Die auf fünf Staffeln ausgelegte Serie basiert auf einer Idee von Brit Marling und Zal Batmanglij, die auch einen Großteil der Drehbücher mitverfassten. Zal Batmanglij führte in der ersten Staffel mehrheitlich Regie. Im Jahr 2019 erblickte die zweite Staffel das Licht der Welt. An der zweiten Staffel war ein größeres Team an Autoren und Regisseuren beteiligt. Trotz guter Kritiken und einer beachtlichen Fangemeinde wurde “The OA” nach der zweiten Staffel abgesetzt.

Ein Unbekannter filmt eine junge Frau die über eine Brücke läuft und sich in den darunterführenden Fluss stürzt. Die Frau überlebt und wacht verstört im Krankhaus auf. Die Filmaufnahmen werden im Internet veröffentlicht und führen Abel (Scott Wilson) und Nancy Johnson (Alice Krige) in das Krankenhaus,  da sie in der jungen Frau ihre seit sieben Jahren vermisste Tochter Prairie (Brit Marling) wiedererkennen. Abel und Nancy stellen fasslungslos fest, dass die einst blinde Prairie nun sehen kann. Nach der Rückkehr in das Elternhaus beginnt für die Familie eine schwierige Zeit. Prairie ist besessen davon einen jungen Mann namens Homer (Emory Cohen) zu finden. Das Vorhaben gestaltet sich schwierig, da der Kontakt zur Außenwelt ,auf Anraten der Ärzte, sehr eingeschränkt wird. Auf der Suche nach einem funktionierenden Internetzugang trifft sie auf Steve (Patrick Gibson). Steve ist ein ungehobelter und verhaltensauffälliger Jugendlicher, der Drogen in einem leerstehenden Haus in der Nachbarschaft verkauft und dem ein Schulverweis droht. Durch die Verkettung einiger Ereignisse schart sich schrittweise eine kleine Gruppe aus dem Schulumfeld um Prairie. Neben Steves Lehrerin Betty (Phyllis Smith) sind das die Außenseiter Jesse (Brendan Meyer) und Buck Vu (Ian Alexander), sowie Alfonso “French” Sosa (Brandon Perea) der ebenfalls aus schwierigen Familienverhältnissen kommt, aber erst kürzlich sein Stipendium für das College erhalten hat. Die Gruppe trifft sich regelmäßig und erfährt von Prairies unglaublicher Geschichte…

Netflix strahlt die Serie in 4K mit Dolby Vision aus und liefert einen sehr guten Stream mit toller Bildqualität und einer dynamsichen Tonspur.

Mein Fazit: “The OA” hat mir sehr gut gefallen und es betrübt mich, dass Netflix dieses ambitionierte Projekt vorzeitig abgesetzt hat. Die erste Staffel ist sehr düster und bringt die Protagonisten zueinander in Beziehung. In Rückblenden wird die unglaubliche Geschichte von Prairie aka OA und ihren Leidensgenossen erzählt. Trotz der langsamen Erzählweise bauen die Serienmacher einen schönen Spannungsbogen auf und überraschen mit vollkommen unerwarteten Wendungen. Im Verlauf der  Staffel wird klar, dass bei der Entwicklung der Geschichte der Fantasie offenbar keine Grenzen gesetzt sind (das inkludiert auch die Existenz einiger Logiklöcher). Diesem grundsätzlich sympathischen Motto bleiben die Serienmacher auch in der zweiten Staffel treu. Die Geschichte wird spektakulär weitererzählt und mit schönen Bildern und etlichen surrealen anmutenden Szenen angereichert. Schauspielerisch gibt es an dem Ensemble nichts auszusetzen. Die Darbietungen sind allesamt stimmig und können überzeugen. Trotz des Umstands, dass nur zwei von fünf geplanten Staffeln produziert wurden, darf ich die Serie allen Freunden  fantastischer Produktionen ans Herz legen. Schade, dass wir nie erfahren werden, wie diese Geschichte zu Ende geht.

Film: 7,5/10
Bild: 8/10
Ton: 8/10

Bildquellen: © Netflix / Photo credits: Netflix, Curtis Baker

Reviewdatum: 05.10.2021
Streaming: 2021 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: –
Produktionsjahr: 2016-2019
Studio/Vertrieb: Netflix