Die Fernsehserie “Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI” wurde von Chris Carter erfunden und in den Jahren 1993 bis 2002 produziert bzw. ausgestrahlt. Die Serie gilt als wichtiger Mitbegründer des Mysterygenres. Insgesamt wurden knapp über 200 Episoden in neun Staffeln gedreht. Die Titelmusik stammt aus der Feder von Mark Snow. Im Jahr 2015 wurden die Dreharbeiten zu einer zehnten Staffel bekanntgegeben, die 2016 ausgestrahlt wurde. 2018 folgte Staffel 11.

Staffel 1

Die Serie erzählt von dem FBI Agenten Fox “Spooky” Mulder (David Duchovny), der als ein von vielen belächelter Einzelkämpfer den X-Akten zugeteilt wurde – einem Sammelsurium von ungelösten Fällen mit zumeist unerklärlichen Hintergründen. Davor war Mulder ein sehr talentierter Profiler beim FBI. Mulder ist darüber hinaus ständig auf der Suche nach dem Beweis für außerirdisches Leben. In der ersten Episode wird ihm die Agentin Dana Scully (Gillian Anderson) als Partnerin zugeteilt. Im Auftrag ihrer Vorgesetzten soll Scully Mulders Arbeit an den X-Akten überwachen und wenn möglich diskreditieren. Scully hat Medizin studiert und ist der Ansicht, dass es auch für scheinbar unerklärliche Vorfälle immer eine natürliche Erklärung geben müsse.

In den 24 Folgen der ersten Staffel von “Akte X” wurden die wichtigsten Charaktere und die tendenziell düstere, geheimnisvolle Atmosphäre als wesentliches Stilelement etabliert. Als Mulders Informant tritt ab der zweiten Folge der namenlose Mann mit der tiefen Stimme (Jerry Hardin) in Erscheinung. Die meisten Fälle haben allerdings mit den zentralen Themen Regierungsverschwörung(en), UFOs und Außerirdischen nichts oder nicht viel zu tun. Abgesehen vom Anfang und Ende der Staffel widmen sich lediglich die Folgen “Gefallener Engel” und “Täuschungsmanöver” diesem Haupthandlungsstrang. In der Folge “Signale” erfährt Dana von Mulders Schwester Samantha, die als kleines Mädchen verschwunden ist. Doppelfolgen wie “Das Nest” und “Ein neues Nest” rund um den eigenartigen Victor Tooms gehörten Mitte der 90-iger zu den spannendsten Momenten im TV und haben bis heute ihren Reiz nicht verloren.

Staffel 2

Zu Beginn der zweiten Staffel befinden sich Scully und Mulder in einer schwierigen Situation. Der Mann mit der tiefen Stimme ist tot, die X-Akten wurden geschlossen und die beiden Agenten anderen Abteilungen zugeteilt. Nach der spannenden Eröffnungsepisode “Kontakt” und einigen anderen Fällen, offenbart sich im Verlauf der vierten Episode Mulders neuer Informant Mr. X (Steven Williams). In der gleichen Folge wird Mulder mit Alex Krycek (Nicholas Lea) ein neuer Partner zugeteilt, der allerdings direkt an den mysteriösen Raucher zu berichten scheint. Die seltsamen Umstände von Agent Scullys Entführung und der Verrat von Alex Krycek veranlassen Director Skinner zur Wiedereröffnung der X-Akten. In etlichen Fällen der zweiten Staffel wird Okkultismus zum zentralen Thema (“Frische Knochen”, “Satan”, “Drei”, “Heilige Asche”). Die packende Doppelfolge “Die Kolonie” führt den Haupthandlungsstrang weiter. Mulder und Scully erfahren von in den USA lebenden Klonen, deren Existenz auf sowjetische Experimente während des kalten Krieges zurückzuführen ist. Der außerirdische, gestaltwandelnde Kopfgeldjäger (Brian Thompson) hat seinen ersten großen Auftritt und beginnt mit seiner gnadenlosen Jagd auf die Klone. Mulders vermisste Schwester Samantha taucht plötzlich auf und erzählt Mulder unter anderem von Genexperimenten und dem Versuch eine außerirdische Kolonie auf der Erde zu etablieren. Im Verlauf der Staffel wird Assistant Director Walter Skinner (Mitch Pileggi) zu einem immer wichtigeren Charakter. Er gehört zu den wenigen Hauptfiguren, die in allen Staffeln der Serie zu sehen sind. Staffel 2 endet mit der spannenden Folge “Anasazi”, die mit dem Diebstahl von hochsensiblen Daten durch den Hacker Kenneth Soona aka “Der Denker” beginnt. Mulder gelangt in den Besitz der verschlüsselten Daten. Dem Zuschauer wird die Existenz eines weltweit agierenden, geheimen Konsortiums offenbar, zu dessen Mitgliedern unter anderem der (noch) namenlose Raucher zählt. In dieser Folge tritt auch der “Well Manicured Man” (John Neville) zum ersten mal in Erscheinung. Die Gruppe versucht die Daten mit allen Mitteln wiederzubeschaffen und geht dabei über Leichen. Die Staffel endet mit einem bösartigen Cliffhanger und der Ungewissheit, ob Agent Mulder noch lebt…

Staffel 3

Die ersten Folge der dritten Staffel knüpft nahtlos an Staffel 2 an. Mulder wird schwer verletzt gefunden und in die Welt der Lebenden zurückgeholt. Auf Mulders Beerdigung trifft Scully auf den “Well Manicured Man”, einem Mitglied des geheimen Konsortiums. Dieser warnt Scully, dass auch ihr Leben in Gefahr ist – eine wahre Behauptung, die kurze Zeit später Scullys Schwester Melissa das Leben kostet. Zwischenzeitlich entdeckt Scully in ihrem Nacken einen metallischen Fremdkörper unbekannten Ursprungs, den sie sich entfernen lässt. Im Verlauf von Staffel 3 wird der große Haupthandlungsstrang mit viel Aufwand vorangetrieben. Die Doppelfolge “Die Autopsie / Der Zug” dreht sich einmal mehr um die Erforschung und Erschaffung eines menschlich-außerirdischen Hybriden bzw. andere Experimente, die von der amerikanischen Regierung verschwiegen werden. Scully erfährt, dass sie nicht die einzige Person mit einem seltsamen Implantat im Nacken ist und trifft auf eine Gruppe des Mutual UFO Networks. Die Hintergründe der Bergung eines im Pazifik abgestürzten Flugzeuges aus dem zweiten Weltkrieg haben unglaubliche Ausmaße und liefern die Grundlage für die Doppefolge “Der Feind” – einem der Höhepunkte der dritten Staffel. Die Akte X Autoren beginnen bereits in der dritten Staffel vereinzelte Episoden (“Der Hellseher”, “Andere Wahrheiten”) mit Humor, (Selbst)ironie und boshaften Anspielungen unterschiedlichster Art anzureichern. Im Verlauf der Serie entstehen dadurch einige äußerst unterhaltsame, sehenswerteste Geschichten. Staffel 3 endet mit dem Cliffhanger “Der Tag steht schon fest”, der das Thema “Kolonisation” in den Mittelpunkt rückt.

Staffel 4

Mit der vierten Staffel ist die Fernsehserie endgültig “erwachsen” geworden. Das beweist unter anderem auch die recht heftige Episode “Blutschande”, die seinerzeit erst spät nachts im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Geschichten wie “Teliko”, “Hexensabbath”, “Leonard Betts”, “Der Golem” und “Unruhe” gehören zu den düsteren und spannenden Highlights dieser Staffel, die mit der Episode “Herrenvolk” beginnt. Man erfährt mehr über die Kolonisationspläne durch außerirdische Hybriden und die Rolle des Krebskanditaten bzw. des Konsortiums. Mulders Informant Mr. X wurde zwischenzeitlich enttarnt und bezahlt dafür mit seinem Leben. Kurz vor seinem Tod hinterlässt er noch einen Hinweis auf das Büro des UN Generalsekretärs, für das unter anderem die geheimnisvolle Marita Covarrubias tätig ist. In der etwas von der Norm abweichenden Geschichte “Gedanken des geheimnisvollen Rauchers” deutet man die Rolle des Krebskanditaten in den vergangenen Jahrzehnten an. In der spannenden Doppelfolge “Tunguska” gibt es ein Wiedersehen mit Alex Krycek, der Mulder auf die Spur eines außerirdischen Virus bringt, das in Gesteinsproben aus der Tunguska-Region eingeschlossen ist. Einige Folgen später erfährt Scully von ihrer unheilbaren Krebserkrankung. Ermittlungen von Mulder und den “Lone Gunmen” ergeben weitere Hinweise, dass die Erkrankung eine Auswirkung des entfernten Implants ist – ein Schicksal, das auch andere Entführte vor ihr bereits erlitten haben. Mit der Doppelfolge “Tempus Fugit” wird der Handlungsbogen weiter gespannt. Das große Finale der Staffel ist die Episode “Gethsemane”, bei der der Fund eines angeblichen Außerirdischen im Gletschereis die zentrale Rolle spielt.

Staffel 5

Diese Geschichte wird zu Beginn der fünften Staffel weitererzählt. In den Episoden “Redux” und “Redux II” geht es in wesentlichen Teilen um Agent Scully, deren Gesundheitszustand sich rapide verschlechtert. Mulder ist wie besessen auf der Suche nach einem Heilmittel und nimmt in seiner Verzweiflung auch Hilfe des Krebskanditaten an. Während Mulder bei einer Anhörung Sektionschef Blevins als Maulwurf enttarnt, verübt ein Killer im Auftrag des Konsortiums einen Anschlag auf den geheimnisvollen Raucher. Scullys Krebs bildet sich dank dem von Mulder gefundenen Chip zurück. In der fünften Staffel müssen Scully und Mulder einige der bislang unheimlichsten Fälle lösen. Dazu zählen unter anderem “Vom Erdboden verschluckt”, “Die Wurzeln des Bösen”, “Ein Spiel” und “Folie à deux”. Besonders unterhaltsam ist die nicht ganz ernstgemeinte Episode “Der große Mutato” und “Die unüblichen Verdächtigen”, die das erste Treffen zwischen Mulder und den Jungs vom “Einsamen Schützen” erzählt. In der Doppelfolge “Emily” sind Scully und Mulder mit einem kranken, kleinen Mädchen konfrontiert, das an einer medizinischen Studie teilnimmt. Nach dem rätselhaften Tod der Eltern will sich Scully dem Kind annehmen. Bei einer DNS Überprüfung stellt Scully fest, dass ihre verstorbene Schwester Melissa mit hoher Wahrscheinlichkeit die Mutter des Kindes sein könnte. Die Doppelfolge “Cassandra” ist ganz entscheidend für den weiteren Verlauf der Haupthandlung. Während sich die Anzeichen der bevorstehenden Kolonisation mehren, erfährt der Zuseher von außerirdischen Rebellen, die schon länger versuchen, dieses Projekt zu vereiteln. Im Verlauf von Staffel 5 werden auch zwei neue Charaktere eingeführt. Zum einen der junge, ehrgeizige Agent Spender (Chris Owens), der über einen mächtigen Gönner außerhalb des FBI verfügen dürfte. Der andere Neuzugang ist Agent Diana Fowley (Mimi Rogers), die bereits früher mit Agent Mulder an den X-Akten gearbeitet hat. Fowley tritt zum ersten mal im Staffelfinale “Das Ende” in Erscheinung. Die letzte Episode endet mit der Vernichtung der X-Akten und der Auflösung der Abteilung.

Die Geschichte wird nach Abschluss der Staffel im Spielfilm “Akte X – Der Film”  weitererzählt.

Staffel 6

Der Beginn von Staffel 6 knüpft direkt an die Ereignisse des Spielfilms an. Scully und Mulder untersuchen den rätselhaften Tod eines Mitarbeiters von Roush Technologies, der sich mit dem mutierten, außerirdischen Virus infiziert hat. Aus dem Virus entsteht eine gefährliche, außerirdische Lebensform, die sich während der Entwicklung von seinem Wirt ernährt. Während Scully brisantes Beweismaterial analysieren lässt, spürt ein Mitarbeiter des Rauchers das Wesen mit Hilfe des telepathisch begabten Gibson Praise zwar auf, wird aber dabei getötet. Gibson und das Wesen bleiben verschwunden. Die Abteilung “X-Akten” wird als Strafmaßnahme dem Assistant Director Kersh unterstellt, der Mulder und Scully nicht besonders wohlgesonnen ist. In der Schlusssequenz sieht man Gibson, der mit dem Wesen im Kraftwerk eingesperrt ist.Das Wesen häutet sich und verwandelt sich zu einem der “bekannten”, grauhäutigen Aliens. Der bisherige Haupthandlungsstrang rund um die Kolonisation und die geheime Konspiration des Syndikats nimmt mit der Doppelfolge “Zwei Väter / Ein Sohn” ein spannendes, aber relativ abruptes Ende. Lediglich der Krebskanditat und Diana Fowley überleben den Hinterhalt der außerirdischen Rebellen. Im Verlauf der sechsten Staffel wurden bereits die ersten Ermüdungserscheinungen bei “Akte X” sichtbar. Viele der Episoden waren bestenfalls durchschnittlich oder behandelten Themen, die in ähnlicher Form schon zuvor zu sehen waren. Zu den positiven Ausnahmen zählen zum Beispiel die amüsante Doppelfolge “Dreamland”, “S.R. 819” und “Ex”. Die sechste Staffel endet mit dem Cliffhanger “Artefakte”.

Staffel 7

Staffel 7 beginnt mit einer Doppelfolge (“Böse Zeichen” / “Tausend Stimmen”) und knüpft unmittelbar an die Ereignisse der sechsten Staffel an. Die Autoren greifen das Thema Religion auf und bringen es mit der Existenz Außerirdischer in Verbindung. Ein gelungener Ansatz, der aber später nicht wirklich befriedigend weiterverfolgt wurde. Zu Beginn der Ausstrahlung war bereits klar, dass die siebente Staffel die Letzte mit David Duchovny sein würde. Im Zuge dieser bevorstehenden Entwicklung versuchte man in der Doppelfolge “Alte Seelen” / “Sternenlicht” Mulders Suche nach seiner Schwester Samantha zu einem Abschluss zu bringen. Die Ziele und Motive des mittlerweile todkranken Krebskanditen sind undurchsichtiger und konfuser denn je. Obwohl er versucht sowohl Mulder als auch Scully auf seine Seite zu ziehen, frischt der Raucher seine Allianz mit Marita Covarrubias und Alex Krycek wieder auf. Viele der in dieser Staffel untersuchten Fälle hinterlassen leider keinen bleibenden Eindruck. Erwähnenswert ist die Episode “Millennium”. Hier versuchte Chris Carter die gleichnamige, ebenfalls von ihm erfundene Serie zu einem Abschluss zu bringen. In einer Gastrolle ist Lance Henriksen als Frank Black zu sehen. Die Geschichte der X-Akten endet vorläufig mit dem Staffelfinale “Alles beginnt in Oregon”. In der Episode gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit einigen Charakteren aus der ersten Folge der Serie, die ebenfalls in Oregon spielte. Am Ende der letzten Episode wird Mulder vor den Augen von Walter Skinner von einem UFO entführt und bleibt verschwunden. Obwohl Scully nach ihrer Entführung und Krebserkrankung unfruchtbar ist, offenbart sie Skinner, dass sie schwanger ist.

Staffel 8

Die achte Staffel startet mit der Doppelfolge “Verschwunden” / “Gibson Praise”. Director Kersh übergibt die Suche nach Mulder nicht an Scully und Skinner, sondern an den Agenten John Doggett (Robert Patrick). Während Scully und Skinner auf eigene Faust nachforschen und suchen, wird Mulder an verschiedenen Orten gesehen. Computer und Unterlagen verschwinden auf seltsame Art und Weise. Doggett erfährt, dass Mulder schwer krank war – offenbar eine Nachwirkung seiner unnatürlich hohen Gehirnaktivität zu Beginn der siebenten Staffel. Scully und Skinner gelangen zu der Überzeugung, dass der außerirdische Kopfgeldjäger in der Gestalt Mulders Beweise vernichtet. Doggett glaubt die Geschichte natürlich nicht, stößt aber bei seinen Ermittlungen auf die Akte von Gibson Praise. In Arizona kommt es zu einem großen, spannend inszenierten Showdown. Immer wieder werden kurze Szenen von Mulder gezeigt, der schmerzhafte medizinische Untersuchungen an einem unbekannten Ort über sich ergehen lassen muss. Am Ende der Doppelfolge signalisiert Doggett Scully, dass er ihr teilweise glaubt und ihr auf der Suche nach Mulder helfen wird. In dieser Staffel betritt mit Agent Monica Reyes (Annabeth Gish) ein neuer Charakter die Bühne. Reyes übernimmt als neue Partnerin von Doggett eine wichtige Rolle bei der Suche nach Mulder. Scully steht kurz vor der Niederkunft und erfährt , dass ihr ungeborenes Kind ein Hybridwesen mit menschlicher und außerirdischer DNA ist. Dieser Umstand ist auch dafür verwantwortlich, dass Scully von “Supersoldaten” verfolgt wird.

Staffel 9

Die neunte und letzte Staffel knüpft mehr oder weniger direkt an die Handlungen der achten Staffel an. Neben Ermittlungen an einigen “normalen” X-Akten, versuchten die Macher der serie natürlich die verschiedenen Handlungsstränge zusammenzuführen. Die Kolonisation durch Außerirdische spielt weiterhin eine Rolle und auch die “Supersoldaten” bleiben Teil der Geschichte. Scully kommt nicht zur Ruhe und übergibt ihren Sohn William anonymen Adoptiveltern. Wie schon in der achten Staffel gibt es ein Wiedersehen mit verschiedensten Charaktern der Seriengeschichte, um die treuen Fans bei Laune zu halten.

Die Serie endet mit der Doppelfolge “Die Wahrheit”, die leider sehr viele Fragen unbeantwortet lässt.

Im Jahr 2008 produziert Chris Carter den Spielfilm “Akte X – Jenseits der Wahrheit“. In dem Film werden Scully und Mulder wieder vereint und ermitteln in einem Entführungsfall.

Staffel 10+11

Staffel 10 besteht nur aus sechs Episoden und beginnt mit einer durchaus vielversprechenden ersten Folge namens “Der Kampf – Teil 1”, in der einige Themen des alten Haupthandlungstrangs wieder aufgegriffen werden. Der Zuseher erfährt auszugsweise, wie es Mulder und Scully in den vergangenen 14 Jahren ergangen ist. Leider hat sich Chris Carter dazu entschlossen in den sechs Episoden alle Spielvarianten der X-Akten im Schnelldurchlauf zu präsentieren und so widmen sich nur zwei Episoden dem “Alien”-Thema. Eine Episode ist als (zugegeben sehr witzige) Persiflage zu verstehen, eine Folge bietet düstere, blutrünstige Gruselunterhaltung und die Folge “Babylon” lässt sich wohl gar nicht richtig einordnen, ist aber auch tendenziell nicht ganz ernst zu nehmen. Die Qualität der Geschichten pendelt zwischen gut und mittelmäßig.

Staffel 11 besteht aus insgesamt 10 Episoden. Ähnlich wie in Staffel 10 widmen sich Episode 1 und 10 der Suche nach Scullys Sohn William und der Bedrohung durch den Spartan-Virus. Diese Schlüsselfolgen wirken aber leider größtenteils wie in Zeitraffer abgespielte Musikvideos. Mulder und Scully hetzen von Ort zu Ort und erleben in 45 Minuten mehr, als seinerzeit in einer ganzen Staffel. Dazwischen gibt es verschiedene Geschichten aus dem Akte-X Universum, deren Qualität leider mehrheitlich zu wünschen übrig lässt.

Die Bildqualität von “Akte X” ist leider eine mittlere Katastrophe. Speziell bei den früheren Staffeln ist das Bild sehr unsauber und grobkörnig. In vielen der dunklen Szenen bleibt nur ein undefinierter Pixelbrei über. Später ist zwar eine leichte Steigerung der Bildqualität zu verzeichnen, der Gesamteindruck bleibt aber immer durchwachsen. Der Spielfilm aus dem Jahr 1998 ist hier die positive Ausnahme. Zwischen Staffel 4 und 5 wurde der Formatwechsel von 4:3 auf 16:9 vollzogen. Ähnlich verhält es sich auch mit der Entwicklung der deutschen Tonspur. Die ersten Staffeln boten im Regelfall nur einen eher lauen Zweikanalton. Später wurde die Serie mit einem für damalige Verhältnisse durchaus annehmbaren Mehrkanalton produziert. Die Staffeln 10 und 11 sind von diesen technischen Mankos natürlich nicht betroffen.

Mein Fazit: “Akte X” war in den späten 90-igern eine meiner Lieblingsserien. Auch über 20 Jahre später hat die Serie in einem Komplettdurchlauf noch einmal Spaß gemacht, obwohl etliche Details der Produktion den heute üblichen Standards nicht mehr ansatzweise genügen bzw. manche Geschichten geradezu haarsträubend lächerlich sind. Die Staffeln 10 und 11 hätten viel Potential gehabt, das Chris Carter und sein Team allerdings nicht ansatzweise zu nutzen wussten. Derzeit sieht es so aus, als ob die X-Akten damit endgültig geschlossen würden.

Staffel 1-9

Serie: 8,5/10
Bild: 5/10
Ton: 6/10

Staffel 10-11

Serie: 3/10
Bild: 8,5/10
Ton: 8/10

Reviewdatum: 2014, 2018
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2006
Produktionsjahr: 1997-2002, 2015-2018
Studio: 20th Century Fox