Der erfolgreiche, britische Filmemacher Peter Kosminsky produzierte 2011 den vierteiligen TV-Film “Gelobtes Land”. Der kontroverse Film wurde von der BBC produziert. Der Produktion gingen jahrelange, intensive Recherchen voran.

Erzählt wird die Geschichte der in London lebenden, 18 Jahre alten Erin (Claire Foy). Gegen den Wunsch ihrer Mutter begleitet sie ihre Freundin Eliza (Perdita Weeks), die nach Israel reist, um dort ihren Militärdienst anzutreten. Kurz vor der Abreise gelangt Erin in den Besitz des Tagebuchs ihres todkranken Großvaters, der als britischer Soldat in den 40-iger Jahren in Palästina stationiert war.

Erin beginnt das Tagebuch zu lesen und erfährt viel über ihren Großvater und die schwierige Situation in Palästina in den Jahren 1946-48. Diese Ereignisse werden in Rückblenden filmisch dargestellt. In der Rolle des jungen Sergeant Leonard “Len” Matthews ist Christian Cooke zu sehen. Zeitgleich lernt Erin das moderne Israel kennen. Die Gegensätze, die allgegenwärtige Gefahr, die alltäglichen Konflikte und die unterschiedlichen Sichtweisen.

Der Film thematisiert unter anderem historische Ereignisse wie die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen durch die britischen Truppen, das Bombenattentat auf das King David Hotel, das Deir Yassin Massaker und zahlreiche andere, schreckliche Ereignisse, die in letzter Konsequenz zum ersten arabisch-israelischen Krieg in den Jahren 1947/48 führten.

Die Bildqualität der Produktion ist mittelmäßig bis gut. In den vielen hellen Szenen macht das Bild zumeist eine solide Figur. In dunklen Szenen ist der Kontrast nicht überzeugend. Es gehen etliche Details verloren und das Bild ist leider oft sehr körnig. Der deutsche Dolby Digital 2.0 Ton kommt über das Prädikat “solides Mittelmaß” nicht hinaus. Tiefe Frequenzen glänzen durch Abwesenheit, der Rest klingt irgendwie unspektakulär, obwohl es an Geräuschquellen wie belebten Städten, Fahrzeugen, Schüssen und Explosionen nicht mangeln würde. Immerhin sind die Dialoge immer gut verständlich.

Mein Fazit: Für die insgesamt über 350 Minuten Film braucht man gutes Sitzfleisch. Belohnt wird man mit einer interessanten und gut erzählten, vierteiligen TV-Produktion, die sich wohltuend vom üblichen Einheitsbrei abhebt. Die zwei zeitlich getrennten Handlungsstränge sind spannend in Szene gesetzt und werden im Verlauf des Films langsam zusammengeführt. Die Hauptdarsteller leisten mehrheitlich gute Arbeit – einige davon konnten mich aber nicht immer restlos überzeugen. Nach der Veröffentlichung wurde die Produktion von vielen jüdischen Organisation und Zeitschriften kritisiert. Man warf den Machern Einseitigkeit und eine latent anti-israelische Haltung vor. Zu diesen Vorwürfen darf sich jeder seine eigene Meinung bilden. Mir hat der Mehrteiler gut gefallen. Daher kann ich “Gelobtes Land” (im Original: The Promise) ohne Vorbehalte weiterempfehlen.

Serie: 8/10
Bild: 6,5/10
Ton: 6/10

Bildquellen: © Winkler Film / Hoanzl

Reviewdatum: 17.03.2014
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsjahr: 2011
Verleih/Vertrieb: Winkler Film / Hoanzl