Auf Netflix startete im Dezember 2017 die erste Staffel der Mystery-Serie Dark. Die Serie basiert auf einer Idee der deutschen Filmemacher/Drehbuchautoren Baran bo Odar und Jantje Friese. Im Verlauf der drei Staffeln wurden auch Episoden von Martin Behnke, Ronny Schalk und Marc O. Seng geschrieben. Regie führte durchwegs Baran bo Odar. Die Serie wurde Anfang 2020 mit der dritten und letzten Staffel abgeschlossen.

Die Handlung der Serie beginnt in der fiktiven deutschen Kleinstadt Winden im Juni des Jahres 2019. Ein Mann namens Michael Kahnwald (Sebastian Rudolph) erhängt sich im Keller seines Hauses. Der Mann hinterlässt seine Frau Hannah (Maja Schöne) und den gemeinsamen Sohn Jonas (Louis Hofmann), sowie einen Abschiedsbrief der nicht vor dem 4. November um 22:13 geöffnet werden soll.

Im November kehrt Jonas, der den Selbstmord seines Vaters nicht verkraftet hat, aus einer psychiatrischen Klinik zurück und besucht wieder die örtliche Schule. Dort gibt es ein verhaltenes Wiedersehen mit seinen Freunden Bartosz (Paul Lux) und den Geschwistern Martha (Lisa Vicari) und Magnus Nielsen (Moritz Jahn). Jonas erfährt, dass Erik Oberndorf, ein Junge aus dem Ort, seit knapp zwei Wochen vermisst wird. Die Ermittlungen der Polizei unter der Leitung von Charlotte Doppler (Karoline Eichhorn) und Ulrich Nielsen (Oliver Masucci) verliefen bis dato erfolglos und die Bewohner von Winden werden zusehends nervös.

Eines Abends streifen Jonas, Bartosz, Martha, Magnus und deren jüngster Bruder Mikkel (Daan Lennard Liebrenz) durch den Wald. Sie wollen bei den “Windener Höhlen” nach Drogen suchen, die der verschwundene Erik dort versteckt haben soll. Plötzlich erklingen seltsame Geräusche aus der Höhle und die Taschenlampen beginnen zu flackern. In Panik laufen die Jugendlichen davon, nur um wenig später schockiert festzustellen, dass der elfjährige Mikkel nicht mehr bei der Gruppe ist. Szenenwechsel.

Der verwirrte Mikkel verlässt die Höhle und begibt sich auf den Weg nach Hause. Dort wird im Türe von einem Jugendlichen geöffnet, den er noch nie zuvor gesehen hat. Nach einiger Zeit entdeckt Mikkel eine Zeitung und muss schließlich erkennen, dass er sich im Jahr 1986 befindet und ihm die Türe von seinem um 33 Jahre jüngeren Vater Ulrich (Ludger Bökelmann) geöffnet wurde…

Netflix strahlt “Dark” in 4K und Dolby Vision aus. Die Bildqualität ist sehr gut und kann auch in den vielen dunklen Szenen überzeugen. Der deutsche Mehrkanalton ist gut abgemischt, bietet zu jederzeit gut verständliche Dialoge und kann gelegentlich auch mit gelungenen Effekten punkten.

Mein Fazit: Die Serie “Dark” hat mir sehr gut gefallen und gehört zu den Mystery/Fantasy Highlights der letzten Jahre. Aufgrund der vielen Charaktere, der unterschiedlichen Schauplätze und Handlungsstränge ist “Dark” zweifelsfrei keine leichte Kost und verlangt dem Zuseher ständige Aufmerksamkeit ab. Im Gegenzug wird man mit einer packenden Geschichte und einem tollen Ensemble belohnt. Die Entscheidung der Autoren und Produzenten, die Geschichte in drei schlüssigen Staffeln zu erzählen war sehr gut und bewahrt “Dark” vor dem Schicksal so vieler erfolgreicher Serien, deren ursprünglich gutes Konzept durch erfolgsbedingte Verlängerungen schlussendlich ad absurdum geführt wurde. Ich finde die Serie großartig und jeder Freund fantastischer Geschichten sollte unbedingt einen Blick riskieren.

Film: 9,5/10
Bild: 8,5/10
Ton: 8/10

Bildquellen: ©  Netflix / Photo credits: Carlos Somonte

Reviewdatum: 15.07.2020
Streaming: 2019/2020 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: kA
Produktionsjahr: 2017-2020
Studio/Verleih/Vertrieb: Netflix