Im Februar 2020 startete Netflix die Serie “Locke & Key”. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Comics von Joe Hill und Gabriel Rodríguez.

Nachdem Rendell Locke (Bill Heck) mehr oder weniger vor den Augen seiner Familie erschossen wurde, zieht Mutter Nina (Darby Stanchfield) und ihre drei Kinder Tyler (Connor Jessup), Kinsey (Emilia Jones) und Bode (Jackson Robert Scott) in das kleine Städtchen Matheson in Massachusetts. Dort befindet sich Keyhouse, der Familiensitz der Lockes. Unterstützt von Rendells Bruder Duncan (Aaron Ashmore) beginnt die traumatisierte Familie ihr neues Leben. Während Tyler und Kinsey sich auf der örtlichen Highschool zurechtfinden müssen und zaghaft erste Kontakte knüpfen, erforscht Bode das Haus und die nähere Umgebung. Dabei wird er von flüsternden Stimmen in ein kleines Brunnenhaus gelockt. Bode ruft in den Brunnen und erhält Antwort von einer weiblichen Stimme. Die weibliche Stimme stellt sich als Bodes Echo vor und erzählt dem Jungen von magischen Schlüsseln, die im ganzen Haus versteckt sind. Bode begibt sich auf die Suche und findet tatsächlich zwei der besagten Artefakte – den Überall-Schlüssel und den Spiegel-Schlüssel. Bode beginnt die Fähigkeiten der Schlüssel zu erforschen und erzählt seinen Geschwistern von seinen Entdeckungen. Nur langsam sind die beiden Teenager geneigt der verrückten Geschichte ihres jüngsten Bruders Glauben zu schenken. Als Bode den Überall-Schlüssel zu dem Echo in das Brunnenhaus bringt, muss er allerdings schnell feststellen, dass die mysteriöse Frau wohl ihre eigenen Ziele verfolgt…

Netflix strahlt die Serie in 4K mit Dolby Vision aus. In hellen Szenen ist die Bildqualität sehr gut. In dunklen Szenen waren leider häufiger deutliche Artefakte wahrnehmbar, ein Umstand der vermutlich den Bandbreitenreduktionen während der Corona-Krise geschuldet ist. Der deutsche Mehrkanalton ist schön abgemischt und bietet jede Menge Surroundeffekte.

Mein Fazit: Das Thema der Geschichte und die Ankündigungen von Netflix haben im Vorfeld mein Interesse geweckt. Leider ist “Locke & Key” aber für mich eine durchwachsene Angelegenheit. Die Serie entwickelt sich sehr sehr langsam und erst in den letzten 2-3 Episoden beginnt die Intensität der Geschichte anzusteigen. Bis dahin entpuppt sich “Locke & Key” leider als mitunter schwer erträgliches Teenie-Drama mit dezenten Grusel-Beigaben. Freunde der überaus düsteren und brutalen Comicvorlage werden damit vermutlich nicht ganz glücklich werden. Dazu gesellen sich immer wieder wundersame Logiklöcher, die den Drehbüchern geschuldet sein dürften. Das Ensemble gibt sich Mühe, konnte mich aber bis auf wenige Momente nicht wirklich überzeugen. Netflix hat kürzlich angekündigt, eine weitere Staffel der Serie zu veröffentlichen. Ob es für mich ein Wiedersehen gibt, bleibt aber fraglich…

Film: 5,5/10
Bild: 8/10
Ton: 8,5/10

Bildquellen: © 2020 Netflix / Photo credits: Christos Kalohoridis, Ken Woroner, Ian Watson, Peter Stranks

Reviewdatum: 10.05.2020
Streaming am: 05/2020 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: –
Produktionsjahr: 2020
Studio/Verleih/Vertrieb: Netflix