2012 verfilmten Lana und Andy Wachowski (“Die Matrix Trilogie”) gemeinsam mit Tom Tykwer (“Lola rennt“, “Das Parfüm“, “The International“) den Roman “Cloud Atlas”, der 2004 von David Mitchell geschrieben wurde. Der Film erzählt sechs, auf sehr eigenwillige Art miteinander verwobene Geschichten, die in unterschiedlichen Epochen der Menschheitsgeschichte spielen.

In den Hauptrollen sind Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D’Arcy, Zhou Xun, Keith David, David Gyasi, Susan Sarandon und Hugh Grant zu sehen.

Eine der Geschichten spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und erzählt von der Reise des Rechtsanwalts Adam Ewing. Ewing dokumentiert seine Reise in einem Tagebuch, das er aber nie fertigstellt. Eben jenes Buch ist die Verknüpfung zu der zweiten Geschichte, die einige Jahrzehnte später die Erlebnisse von Robert Frobisher – einem bisexuellen Komponisten aus England – beschreibt. Seine Beziehung zu dem Wissenschaftler Rufus Sixsmith bildet die Überleitung zu einem Handlungsstrang im Jahr 1973, bei der die Journalistin Luisa Rey einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur kommt. Fast 40 Jahre später liest der Verleger Timothy Cavendish ein Manuskript, dessen Inhalt auf Luisa Reys Enthüllungen basiert. Aus diesem Manuskript wird schlussendlich ein Film. Dieser Film inspiriert 130 Jahre später eine Rebellion in Neo-Seoul, an der der weibliche Klon Sonmi-451 maßgeblich beteiligt ist. Sie nimmt ein Manifest auf, deren Inhalte sich in der Religion jener Menschen wiederfinden, die in einer fernen, post-apokalyptischen Zukunft leben.

Die Bildqualität ist großartig und bietet referenzverdächtiges Material über die gesamte Spielzeit. Tolle Kontraste, unfassbar viele Details und grandiose Schärfe lassen keine Wünsche offen. Der deutsche DTS-HD MA 5.1 Ton ist eindrucksvoll abgemischt, besticht durch gelungene Effekte, gut verständliche Dialoge und viel Platz für die üppige Filmscore, die aus der Feder von Tom Tykwer, Reinhold Heil und Johnny Klimek stammt.

Mein Fazit: “Cloud Atlas” ist ganz bestimmt nicht jedermanns Sache, hat mir aber gut gefallen. Die Gesamtspielzeit von 172 Minuten ringt dem Zuseher durchaus einiges an Sitzfleisch ab. Bis sich einem die diversen Zusammenhänge ansatzweise erschließen, ist gut ein Drittel des Films vergangen. Ungeachtet dessen punktet die Produktion mit tollen Sets, beeindruckenden Masken und einem sehr philosophischen Grundthema. Das Ensemble spielt sehr gut – besonders hat es mir die Performance von Jim Broadbent angetan. Für Freunde fantastischer Filme ist “Cloud Atlas” ein heißer Tipp. Alle anderen sollten vielleicht eher die Finger davon lassen.

Film: 8/10
Bild: 10/10
Ton: 9/10

Reviewdatum: 14.04.2015
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsjahr: 2012
Verleih/Vertrieb: X-Verleih/Warner