Nach dem Erfolg der Serie “Narcos” kündigte Netflix bereis 2017 eine Fortsetzung an. Der Handlungsschwerpunkt sollte in Mexico liegen und den Aufstieg des Guadalajara-Kartells beleuchten. Im November 2018 startete die erste Staffel von “Narcos: Mexico”. Anfang 2020 folgte dann die zweite und letzte Staffel. Einige der Stilelemente, wie zum Beispiel die Titelmusik und die nicht synchronisierten spanischen Dialoge, wurden beibehalten.

Die Geschichte beginnt in den Bergen von Sinaloa. Der Polizist Miguel Ángel Félix Gallardo (Diego Luna) arbeitet unter anderem für den lokalen Drogenboss Pedro Avilés, den “Löwen von Sinaloa”. Kurz nach einer Razzia der mexikanischen Armee, bei der Felix seinen Freund Rafael “Rafa” Quintero (Tenoch Huerta) vor der sicheren Verhaftung bewahrt, beginnt Felix einen wagemutigen Plan in die Tat umzusetzen. Er träumt davon die  lokalen Gruppierungen, die in den mexikanischen Drogenhandel involviert sind, unter einem Dach zu vereinen. Gemeinsam mit Ernesto “Don Neto” Fonseca Carrillo (Joaquín Cosío) reist Felix durch das Land und versucht die Bosse der sogenannten Plazzas für seine Idee zu gewinnen. Allen Widrigkeiten zum Trotz nimmt das Vorhaben langsam Gestalt an und Felix kann schlussendlich auch die mächtige DFS unter der Führung von Salvador Osuna Nava (Ernesto Alterio) von seiner Idee überzeugen…

Zeitgleich mit diesen Ereignissen übersiedelt der DEA Agent  Enrique “Kiki” Camarena mit seiner Frau nach Guadalajara, um die lokale Abteilung der DEA unter der Leitung von Jaime Kuykendall (Matt Letscher) bei der Arbeit zu unterstützen. Schon bald muss Kiki jedoch frustriert feststellen, dass alle Ermittlungen aufgrund der allgegenwärtigen Korruption erfolglos bleiben. Er startet im Alleingang eine gefährliche Undercover-Mission, in der Hoffnung schlagkräftige Beweise gegen Gallardo und seine Organisation zu finden…

Netflix strahlt “Narcos: Mexico” mit 4K und Dolby Vision aus. Die Bildqualität ist grundsätzlich gut. Leider verwenden die Serienmacher aber einige Stilmittel, die den Gesamteindruck etwas trüben (z.B.: die Weichzeichner, die an den Bildrändern verwendet werden). Der deutsche Mehrkanalton ist in Ordnung.

Mein Fazit: Die Serie “Narcos: Mexico” hat mir sehr gut gefallen, kann jedoch hinsichtlich Intensität nie ganz an die ersten beiden Staffeln von Narcos anschließen. Das liegt auch an dem von Diego Luna gespielten Charakter, der im Gegensatz zu Pablo Escobar mehrheitlich besonnen und ruhig an den Ausbau seiner Organisation herangeht und damit auch für den Zuseher berechenbarer bleibt. Wie schon bei “Narcos” entsprechen auch bei dieser Produktion viele Details nicht (ganz) der Wahrheit bzw. sind einige Charaktere schlichtweg frei erfunden. Der Spannung tut dieser Umstand allerdings keinen Abbruch. Viele Schauspieler schlüpfen bei “Narcos: Mexico” erneut in bereits aus “Narcos” bekannte Rollen. So gibt es ein kurzes Wiedersehen mit Wagner Moura als Pablo Escobar und den Bossen des Cali-Kartells.  José María Yazpik verkörpert wieder den Piloten Amado Carrillo Fuentes, der diesmal eine eine wichtige Nebenrolle inne hat. Wer “Narcos” mochte wird auch mit “Narcos: Mexico” seine Freude haben. Für Fans von spannender Thriller-Kost eine ganz klare Empfehlung.

Film: 8/10
Bild: 7,5/10
Ton: 8/10

Bildquellen: ©  Netflix / Photo credits: Carlos Somonte

Reviewdatum: 08.07.2020
Streaming am: 2020 via Netflix
BD/DVD Erscheinungsjahr: 2019 – voraussichtlich 2020/2021
Produktionsjahr: 2017-2020
Studio/Verleih/Vertrieb: Netflix (Blu-ray Polyband/WVG)