Die Fernsehserie “Tales From The Loop” wurde 2020 produziert und wird exklusiv seit April 2020 auf Amazon Prime als Stream angeboten. Die Serie basiert auf den Bildern des schwedischen Künstlers Simon Stålenhag. Das Drehbuch wurde von Nathaniel Halpern verfasst. Die wunderbare Musik stammt aus der Feder von Philip Glass und Paul Leonard-Morgan. Die acht Episoden hängen mehr oder weniger zusammen und erzählen Geschichten von Menschen, die in der amerikanischen Stadt Mercer leben.

Die Handlung der Serie spielt vermutlich Ende der 70-iger/Anfang der 80-iger Jahre in der Stadt Mercer im Bundesstaat Ohio. In dieser fiktiven Welt vermischen sich reale Technologie dieser Ära mit wundersamen Artefakten und imposanten, fremdartigen Gebäuden, deren Ursprung und Funktionsweise vom unterirdischen Mercer Center for Experimental Physics (MCEP) erforscht werden. Das Forschungszentrum wird von den Bewohnern kurz “The Loop” genannt und wurde von Russ Willard (Jonathan Pryce) gegründet. Im Loop arbeiten unter anderem auch Russ’ Sohn George (Paul Schneider) und seine Schwiegertochter Loretta (Rebecca Hall).

In der ersten Episode begleitet der Zuseher ein in Mercer lebendes kleines Mädchen (Abby Ryder Fortson). Das Mädchen besucht die Schule, stapft anschließend durch die Winterlandschaft um Steine auf einen zugefrorenen See zu schmeißen. Am Abend kommt das Mädchen nach Hause und erlebt eine hitzige Diskussion mit einem Mann. Ihre Mutter Alma arbeitet im Forschungszentrum und plant ein Experiment mit einem entwendeten Artefakt. Durch einen Türspalt beobachtet das Mädchen in der Nacht die Mutter bei der Durchführung des Versuchs. Das Artefakt gibt Licht ab und die Scheiben zerspringen. Als das Mädchen am nächsten Tag von der Schule zurückkommt, ist das Haus und ihre Mutter verschwunden. Das Mädchen irrt durch die Gegend und trifft einen Jungen namens Cole (Duncan Joiner). Cole verspricht dem Mädchen bei der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter zu helfen…

In hellen Szenen war die Bildqualität absolut in Ordnung, auch wenn es dem Bild gelegentlich an Schärfe gefehlt hat. In manchen Episoden war die Bildqualität in dunklen Szenen leider eine Katastrophe und die Artefaktbildung enorm und sehr störend. Ich habe die Serie während der Corona-Krise gesehen. Die Bandbreite war vermutlich zu der Zeit noch eingeschränkt. Die Farbgebung ist eher zurückhaltend und unterstreicht die angenehmen Braun-, Beige- und Orangetöne der 70er/80er Jahre. Der deutsche Mehrkanalton ist solide, bietet gute Dialogverständlichkeit und an den richtigen Stellen auch einige nette Surroundeffekte. Die ruhige und hypnotische Instrumentalmusik bekommt verdienterweise viel Platz in der Abmischung.

Mein Fazit: “Tales From The Loop” hat mir gut bis sehr gut gefallen. Speziell mochte ich den ruhigen Erzählstil, die Musik und das Serien-Design (mir gefällt der Begriff “retrofuturistisch” in diesem Zusammenhang ausgesprochen gut). Der Grundton der Serie ist allerdings traurig und manchmal sogar auf subtile Art und Weise bedrohlich. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut und verleihen der Produktion durch ihr minimalistisches und manchmal gar emotionsarmes Schauspiel zusätzliche Intensität. “Tales From The Loop” ist sicher nicht jedermanns Sache. Freunde von fantastischen Geschichten, die auch damit leben können, dass nicht jede Frage beantwortet wird, sollten unbedingt einen Blick riskieren.

Film: 8/10
Bild: 7,5/10
Ton: 8/10

Bildquellen: © 2019 Amazon.com Inc., or its affiliates

Reviewdatum: 10.06.2020
Streaming am: 05/2020 via Amazon Prime
BD/DVD Erscheinungsjahr: –
Produktionsjahr: 2020
Studio/Verleih/Vertrieb: Amazon